Corona-Nothilfe

Corona-Nothilfe: Dautari Nepal verteilt Lebensmittel in Bhaktapur

Auch wenn die Pandemie uns allen viel abverlangt, können wir uns kaum vorstellen, was Corona für die Menschen in Nepal bedeutet. Für viele ist der Hungertod ein konkreteres Risiko als das Virus! Die Not ist riesig. Zehntausende verloren ihre Jobs. Die gewaltige Unsicherheit und die ständige Unterbrechung von Produktion, Transport und Lieferketten hat dazu geführt, dass 61 Prozent der Betriebe zugemacht haben (Stand September 2020). Dazu kommt, dass Corona das Land mitten in der für den Tourismus so wichtigen Frühjahrssaison traf.

Keine Arbeit – kein Essen

Für viele Familien bedeutet das: keine Gäste – keine Einnahmen. Die Taxifahrer, die Hotel- und Kneipenbesitzer sowie ihre Angestellten, die Touren-Guides und Träger stehen vor dem Nichts. Genau wie die Taglöhner. Und die etwa vier Millionen Nepali, die im Ausland arbeiten und von heute auf morgen ihre Jobs verloren. Ihre Überweisungen in die Heimat machten ca. 26 Prozent des Bruttosozialprodukts aus! 

Die gute Nachricht

Ja, die Not ist riesig. Die Menschen hungern. Sie frieren. Sie sind verzweifelt. Da könnte man meinen, dass unsere Hilfe nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Aber das stimmt nicht! Wir von Dautari können in Nepal tatsächlich Leben retten. Beim Lesen unserer Projekt-Berichte weiter unten werden Sie sehen: Mit jedem Euro bringen wir nicht nur Hilfe, sondern auch Hoffnung. Und Sie können Teil davon sein!


Covid19-Aufklärung und Lebensmittel-Nothilfe

Nepal wurde bisher zwei Mal hart von Covid19 getroffen. Einmal im März 2020, dann wieder im April 2021. Die Bilder aus Indien von Menschen, die verzweifelt versuchen, einen Platz für ihre Angehörigen in einem Krankenhaus zu bekommen und dann zusehen mussten, wie ihre Lieben auf der Straße ersticken, gingen um die Welt. Die Situation in Nepal war mindestens genauso schlimm. Für viele war und ist aber der Hungertod eine fast größere Bedrohung als das Virus.

Es hat sich in der Pandemie wieder einmal gezeigt, welch großer Nachteil mangelnde Bildung ist. Menschen, die nicht lesen können, können nicht über Corona – und wie man sich davor schützt – aufgeklärt werden. Mangelnde Bildung geht zumeist mit bitterer Armut Hand in Hand. Der Ernährungszustand ist oft schlecht, das Immunsystem hat der Krankheit wenig entgegenzusetzen. 

Das Projekt

In dieser Situation erreichte Dautari – Friends for Future e.V. die Anfrage unserer nepalesischen Partnerorganisationen aus dem Terai. BHORE kümmert sich vor allem um Menschen, die zur Volksgruppe der Musahar gehören – Teil der Kaste der Unberührbaren und sozial extrem benachteiligt. Eigentlich ging es um Nothilfe, doch unser Partner Sampanna, der Vorsitzende von Dautari Nepal, wollte mehr. Nachdem er selbst mit dem Corona-Virus infiziert und sehr schwer krank war, wollte er den Menschen nicht nur mit Lebensmitteln helfen, er wollte ihnen auch Aufklärung und medizinische Hilfe zukommen lassen. Doch leider gab das unser Budget nicht her. Wir hatten zu dem Zeitpunkt bereits 400 Anfragen für Schulkinder! Doch Dautari steht unter einem guten Stern: Wir bekamen die Zusage der Max-Brose-Hilfe e.V. für eine Spende über 5.000 Euro. Wir brauchten aber etwas mehr. Und auch die Summe bekamen wir von einer Firma – einer Offenburger Firma: Diebold Umzug und Logistik. Sampanna und Pachu von BHORE konnten also loslegen. Sie entwickelten ein Projekt, das neben der Lebensmittel-Nothilfe aus verschiedenen weiteren Elementen bestand.

Schlüsselintervention Aufklärung

In Nepal gibt es sechs große Volksgruppe. Jede hat ihre eigene Sprache und Kultur. Für nur 45 Prozent dieser Menschen ist Nepali die Muttersprache. Nur 50 Prozent der Erwachsenen können lesen und schreiben. Im Terai, dem fruchtbaren Tiefland an der Grenze zu Indien, leben etwa 47 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im östlichen Teil dieser Region wird hauptsächlich Maithili gesprochen. Hier lebt auch die Bevölkerungsgruppe der Musahar. Für sie gibt es nur wenig seriöse Informationen in ihrer Muttersprache. Genau hier setzte unser Projektes an.

Bei Tür-zu-Tür-Aktionen gingen 35 Freiwillige unter Anleitung von zwei ausgebildeten Pflegekräften im Projektgebiet zu den Menschen nach Hause, um über Corona und die Möglichkeiten, sich zu schützen, zu informieren. Ausgestattet waren sie mit optischem Info-Material, das für Analphabeten leicht zu verstehen ist. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf Risikogruppen wie ältere und vorerkrankte Menschen gelegt. Die beiden Pflegekräfte haben zudem die bekannten 34 Covid-Patienten und 60 Verdachtsfälle in häuslicher Isolation aufgesucht. Dabei wurden Masken und Handhygienemittel verteilt und der Umgang damit erklärt. Zudem wurde routinemäßig Fieber und die Sauerstoffsättigung des Blutes gemessen.

Der Ochsenkarren

Eine kleine Musikanalage, Boxen und ein mit Info-Bannern bespannter Ochsenkarren: fertig ist die mobile Sound-Aufklärung. Natürlich musste davor der Inhalt in Zusammenarbeit mit kompetenten Beratern festgelegt und eingesprochen werden: in einfacher Sprache und in Bildern, die der Denkweise der Menschen entspricht. Unser Ochsenkarren fuhr durch die Straßen der zum Teil sehr abgelegenen und schwer zugänglichen Streusiedlungen im gesamten Projektgebiet. Dieser kreative Ansatz sorgte für viel Aufmerksamkeit. Bei den Empfängern, aber auch bei den (sozialen) Medien. Es wurde sogar im nationalen TV über unseren Ochsenkarren berichtet. Der Facebook-Beitrag dazu wurde bis Januar 2022 immerhin 307.000 Mal geklickt! Ein unglaublicher Erfolg!

Der mobile Gesundheitsposten

In den kleinen Dörfern gibt es keine Ärzte, keine Gesundheitsposten, das nächste Krankenhaus ist meist weit entfernt. Unser einfacher, aber effektiver mobiler Gesundheitsposten war für viele Menschen die erste und einzige Möglichkeit, sich untersuchen zu lassen und Aufklärung über diese Krankheit zu bekommen, die ihnen Angst macht. Er wurde im Projektzeitraum von Ort zu Ort transportiert und bot die Möglichkeit, bei Verdacht einen Antigen-Test machen zu lassen. Zudem wurde routinemäßig Fieber und der Sauerstoffgehalt des Blutes gemessen, es wurden Masken und Handdesinfektions-Mittel ausgegeben. Die Haupt-Aufgabe der Freiwilligen war aber die Aufklärung. Auch über die Möglichkeit, in Testzentren zu gehen. 

In eigener Sache: Warum die Galerie nur kleine Vorschaubilder und nicht wie unten große anzeigt – wer es weiß und helfen kann, bitte melden!


Wärme für den Winter

Viele Menschen im ländlichen Nepal betreiben Landwirtschaft und hatten daher trotz der Corona-Krise durchaus noch zu essen. Aber da die Lockdowns es ihnen 2020 fast unmöglich gemacht haben, ihre Erzeugnisse zu verkaufen, hatten und haben sie kein Geld.

Also haben wir zu Beginn des Winters an einigen unserer Projektorte nachgefragt, was im Moment besonders fehlt. Die Antwort: Es wird kalt. Wir frieren. Wir brauchen warme Decken und Jacken. Und da wir eine Firmen-Weihnachtsspende (statt Wein oder so) angekündigt bekommen haben, beschlossen wir, das Geld dafür einzusetzen. Das ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Im positiven Sinne.

Dautari Nepal verteilt 690 Decken und 300 Jacken

Der erste Projektort war Humsekot, Nawalparasi. Dort ermöglichen wir seit dem Jahr 2018 220 Kindern aus bedürftigen Familien den Schulbesuch, wir statten sie mit Uniformen sowie Heften, Stiften und Büchern aus. Eine weitere Anfrage lag von einer Schule in Dhading und aus Sarlahi im Terai vor. Und da wir genügend Mittel hatten, beschlossen wir, auch diesen Menschen Wärme für den Winter zu bringen.

Diese Aktion erregte viel Aufmerksamkeit und so erreichten uns weitere Anfragen – unter anderem von Pachu von BHORE, einem Vertreter der Musahar. Die Musahar zählen zu einer Volksgruppe, die sowohl in Indien als auch in Nepal ansässig ist. Sie gelten im alten Kastensystem, das im sozialen Bewusstsein noch immer fortlebt, zu den Unberührbaren und erleben dementsprechend viel Diskriminierung. Häufig haben sie keine Papiere und daher noch weniger Chancen auf Hilfe als andere Nepali. Ihre Not ist unbeschreiblich – und aus Respekt zeigen wir auch nicht alle Bilder. 

Für unsere Winterhilfe haben wir keine Ware „Made in China“ gekauft, sondern in Nepal fertigen lassen, um den Menschen eine Verdienstmöglichkeit zu geben. Sampanna und Uttara haben alles wie immer äußerst umsichtig und engagiert organisiert. Sie waren für unsere Winterhilfe viele Tage auf staubigen Straßen unterwegs. Sie haben den Papierkram bewältigt, Pakete geschleppt und waren von früh bis spät bei den Verteilungen anwesend. Und weil sie sind, wie sie zum Glück sind, haben sie auch bei dem Vertreter der Musahar zu Mittag gegessen. Kastenschranken kennen sie keine. 

ONHN stattet 260 Waisen mit Kleidung aus

Nachdem die Projekte von Dautari Nepal so erfolgreich liefen, führten wir mit unserem neuen Partner Utsav Yadav von „Our Nepal Healthy Nepal“ (ONHN) ein weiteres Wärme-für-den-Winter-Projekt durch. 260 Kinder aus vier verschiedenen Waisenhäusern bekamen von ihm und seinen Freiwilligen jeweils eine warme Hose, eine Jacke und eine Mütze. Wo nötig, gab es auch dicke Decken – insgesamt 20.

Eine Jacke kostete je nach Größe rund 7 €, eine Decke etwa 10 €, dazu kamen Transportkosten. Als wir dieses Projekt gestartet haben, hatten wir gerade mal genug Mittel für zwei kleinere Verteilungen. Dann schrieben uns viele Unterstützer: „Frieren ist schrecklich!“ und ließen uns großzügig Spenden zukommen. Das hat uns sehr berührt! Danke!

Bilder aus Nawalparasi und Dhading

Dautari Nepal in Sarlahi


Der Einsatz von Dautari Nepal

Suppenküche von Dautari Nepal

Um zu verstehen, was Sampanna und seine Frau Uttara von Dautari Nepal leisten und geleistet haben, muss man wissen: Sie machen das nicht beruflich. Ihr Engagement ist genau wie unseres ehrenamtlich. Sie wohnen mit Sampannas Eltern mitten in Kathmandu, das Virus ist in ihrer Nachbarschaft. Wir sind in großer Sorge um die beiden. Dazu kommt: Sampanna lebt von seiner Kneipe – die jetzt natürlich nicht mehr läuft. Seine Existenzgrundlage bricht ihm gerade weg. Und doch kann er nicht anders, als den Menschen in Not zu helfen.

Eine warme Mahlzeit am Tag

Um aktiv werden zu können, brauchte Dautari Nepal erst einmal behördliche Genehmigungen und Passierscheine, um das Haus überhaupt verlassen zu dürfen. Als der Kampf durch den Bürokratie-Dschungel bestanden war, haben Sampanna und Uttara zusammen mit etwa 25 Nachbarn eine Suppenküche eingerichtet. Die Gruppe nannte sich Nhubaha Pucha, nach dem Namen ihres Innenhofes. Sie sind morgens um 5 Uhr los, um Lebensmittel einzukaufen, sie haben geschnippelt, gerührt und gekocht. Am Ende kamen täglich 250 Menschen, um wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag zu bekommen. Dann stiegen die Covid19-Fallzahlen und die Suppenküche wurde geschlossen.

Lebensmittel für einen Monat

Danach hieß es wieder, den Kampf mit der Bürokratie aufnehmen. Um den Menschen, die sich selbst keine Lebensmittel mehr leisten können, zu helfen, braucht es für jede einzelne Familie eine Art „Bedürftigkeits-Bestätigung“. Und wieder haben Sampanna und Uttara gewonnen. Bis September hat Dautari Nepal 5.800 kg Reis, 458 Liter Öl, 453 kg Linsen und 448 Seifenstücke ausgegeben. Diese Mengen waren zusammen mit Zucker, Salz, Kichererbsen und einigem mehr in 214 Familienpaketen sowie einem Großpaket für Nava Kiran, einer Einrichtung für HIV-betroffene Menschen.

Und es geht weiter. Im Oktober 2020 sind wir dem Hilferuf der Vereinigung der Motor-Riksha-Fahrer gefolgt, die seit März 2020 natürlich auch kaum mehr Einkommen haben. 22 Familien wurden mit Lebensmitteln versorgt. Zudem gehen Uttara und Sampanna immer wieder zu den Ärmsten der Armen, um deren Not zu lindern. Das Leid, das sie da sehen, ist oft schwer auszuhalten. Bilder von dort zeigen wir aus Respekt vor den Menschen nicht.

Um Ihnen eine Vorstellung zu geben: Für rund 20 Euro können wir eine fünfköpfige Familie einen Monat lang vor dem Hungertod bewahren.

Die Suppenküche

Lebensmittel-Verteilung


Ein buddhistischer Mönch widmet sein Leben den Armen

Der buddhistische Mönch Geshe Sonam Wangchen gibt Lebensmittel aus

Es gibt Menschen, die absolut außergewöhnlich sind. Einer davon ist der buddhistische Mönch Geshe Sonam Wangchen. Er wurde in Tibet geboren und kam als Kind nach Indien – in einer Zeit, in der viele tibetische Eltern ihre Kinder nicht mehr ernähren konnten. Er lebte in einem Kinderheim, bis er weglief, um Mönch zu werden. Später studierte er an dem Universitätskloster Sera in Indien bis zum Geshe-Grad (so etwas wie ein Doktortitel), kehrte aber dem gelehrten klösterlichen Leben den Rücken, um sein Leben in den Dienst der Armen in Kathmandu zu stellen. Mit einer Organisation „Hope & Callenge“ ist er seither unermüdlich im Einsatz. Wir haben Geshe bereits 2018 über den deutschen Verein „Blütenherzen Kinderhilfe e.V.“ kennen gelernt.

Fast ununterbrochene Hilfe

Geshe hat in Kathmandu eine Art Sonderrolle. Polizei und Behörde respektieren ihn so sehr, dass sie es nicht wagen, seine Arbeit zu behindern. Mithilfe vieler Spender aus aller Welt bewahrt Geshe seit Ende März 2020 jeden Tag Tausende von Menschen vor dem Hunger. Er unterstützt Einrichtungen für Behinderte, Alte, Kranke, Witwen… Seine Nothilfe wurde nur an drei Tagen, vom 19. bis zum 21 August 2020, durch die Ausgangssperre unterbrochen. Wir sind dankbar, dass wir seine Arbeit immer dann unterstützen können, wenn seine Kassen leer sind. Wenn Sie uns dabei helfen wollen: immer gern.

Einige Bilder von Geshes Arbeit


Das Elend in den Quarantäne-Lagern

Hilfe in Covid19-Lagern in Biratnagar

Corona und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie trafen die ganze Welt, ganz Asien. Viele der vier Millionen Nepali, die im Ausland arbeiten, verloren von heute auf morgen ihren Job. Doch sie wurden nicht nur arbeitslos, sie wurden auch weggeschickt. Mussten ihre Unterkünfte verlassen. Sie wollten nach Hause. Die, die in Indien waren, machten sich auf den Weg. Häufig zu Fuß. Doch als sie die Grenze zu Nepal erreichten, ließ man sie nicht ins Land. So blieb ihnen nichts, als entweder über die grüne Grenze zu gehen oder sich in Notunterkünfte zu begeben. Eng an eng. Ohne angemessene Versorgung. Ohne Geld. Irgendwann wurden auf nepalesischer Seite so genannte Quarantäne-Zentren eingerichtet. Auch hier war und ist die Versorgungslage meist mangelhaft. Als Hygienekonzept gilt, die Menschen in Zimmer zu sperren. Masken gibt es meist nicht. Die Lebensmittelversorgung ist unzureichend. Es findet keine Aufklärung über Corona statt… Und wer entlassen wird, weiß oft nicht, wie er in sein Dorf kommen soll. Niemand kümmert sich. Man kann sich vorstellen, wie verzweifelt die Menschen sind. Die Nachrichten von Suiziden in den Camps häuften sich.

Dautari kann nicht wegsehen

Wir haben über unsere Kontakte einen jungen, sozial sehr engagierten Nepalesen gefunden, der an der indischen Grenze lebt. Utsav Yadav, ein Medizinstudent im letzten Semester, hatte ein Quarantäne-Konzept ausgearbeitet. Er hatte ein Team, er hatte bereits Kontakt zu verschiedenen Lagern aufgenommen. Was er brauchte: Jemand, der seine Arbeit finanziert. Nachdem er uns seine Ideen vorgestellt hat, sagten wir zu. Zwischen dem 1. und dem 31. Juli haben wir insgesamt 621 Menschen erreicht! Die Maßnahmen: Verbesserung der Ernährungssituation, Bereitstellen von Seife, Masken und Desinfektionsmittel, Aufklärung zu Corona und Ansteckungswegen sowie persönlicher Hygiene. Zudem haben wir 40 PPEs an das medizinische Personal und die Angestellten der Lager ausgegeben. Ein äußerst erfolgreiches Projekt!

Eindrücke aus dem Quarantäne-Lager


Mit starken Partnern viel erreichen

PPE für medizinisches Personal

Am Dienstag den 24. März wurde in Nepal der Lockdown ausgerufen. Am 25. März gründete Sabine Klotz, die Vorsitzende von Chay ya Österreich, eine starke Allianz mit Vertretern verschiedener Vereine. Uns allen war klar: Das Gesundheitssystem in Nepal ist in keiner Weise auf eine Pandemie vorbereitet. Doch wenn es keinen Schutz für das medizinische Personal gibt, gibt es keine Hoffnung für Patienten in Nepal. Nicht für die, die an Covid19 erkranken und auch nicht für die mit anderen Erkrankungen. Wir beschlossen, Schutzausrüstung (PPE) nach Nepal zu bringen. Sabine telefonierte mit der halben Welt. Sie fand einen guten Hersteller in China, wir bestellten, stemmten die Finanzierung. Und freuten uns, als die Ware am nepalesischen Zoll ankam. Was dann anfing, kann man nur als schlechten Krimi bezeichnen. Die Hauptdarsteller: Bürokratie, Unfähigkeit, Gier. Die Helden: Sabine und ihr Team in Nepal. Nach drei Monaten war es endlich soweit: 1.000 PPE-Sets und 6.000 FFP-3-Masken erreichten Kathmandu. So sind nun zumindest einige ÄrtztInnen, Krankenschwestern und Hebammen in ganz Nepal vor einer Ansteckung geschützt. Wir sind dankbar, mit so starken Partnern zu arbeiten. Für die Menschen in Nepal!

Tuesday4Rice

Gemeinsam mit Chay ya konnten wir auch in Pokhara gegen den Hunger kämpfen. Tom Cisar, ein langjähriges Chay ya-Mitglied, war gerade dort, als die Corona-Krise begann. Er entschied sich zu bleiben und zu helfen. Zusammen mit anderen gründete er die Initiative Tuesday4Rice (Dienstag für Reis) und hat bis zur Lockerung des Lockdowns in Pokhara Lebensmittelpakete an 626 Familien ausgegeben. Ein Monat Essen für 3.130 Menschen. Mithilfe unserer Spender konnten wir knapp die Hälfte dieser Lebensmittelpakete finanzieren. Wir danken Tom und seinem Team für ihre harte Arbeit.

Starke Partner – starke Bilder


Die Arbeit geht weiter

So wie die durch die Pandemie ausgelösten Sorgen, Nöte und Ängste nicht so bald enden werden, wird auch unser Einsatz nicht enden. Die Folgen von Corona sind für die Menschen in Nepal jetzt schon dramatischer als die des grauenhaften Erdbebens von 2015. Wir werden weiterhin alles tun, um die Not zu lindern – und eine Zukunft nach dieser Krise möglich zu machen. Hier auf dieser Seite werden wir Ihnen in (un-)regelmäßigen Abständen von unseren Hilfsprojekten berichten. Es lohnt sich also, immer mal wieder vorbeizuschauen.

Wer sich über die Lage informieren möchte, dem können wir diese Wikipedia-Seite empfehlen. Und bei Worldometers kann man hier nach Ländern suchen.

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