Humanitäre Hilfe

Immer wieder begegnen uns Menschen in Notsituationen. Bei manchen genügt es, ihnen Adressen von Hilfsorganisation im Land zu geben. Manche brauchen nur eine kleine Summe, um wieder auf die Beine zu kommen. Manchen können wir helfen, indem wir die Kosten für ihre Behandlung übernehmen.

Denn krank zu werden ist für sehr, sehr viele Menschen in Nepal nicht nur eine persönliche, sondern auch eine finanzielle Katastrophe. In den großen Städten sind die medizinischen Möglichkeiten zwar auf internationalem Niveau, doch die Behandlung ist teuer. Viele Familien verschulden sich. Andere haben nicht einmal diese Chance, da ihnen niemand einen Kredit gibt. Oft gehen sie zu spät zum Arzt, um Geld zu sparen. Sie leben mit unbehandelten Erkrankungen, versorgen sich mit frei erhältlichen Medikamenten und ruinieren damit oft ihre Gesundheit noch weiter.

Wir können nicht allen helfen. Aber für die, denen wir helfen, macht unser Einsatz einen großen Unterschied. Wenn Sie uns dabei unterstützen wollen, können Sie uns gern eine Spende zukommen lassen.  


Ein HIV-Waise

Wir möchten Ihnen gern einen mittlerweile neunjährigen Jungen vorstellen, der das Herz unserer Gründerin Alice Hölder im Sturm eroberte, als sie ihn 2016 das erste Mal traf. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine Bilder von ihm zeigen. Seine Persönlichkeit soll geschützt werden. Sein Geschichte steht für viele andere…

Schweigen aus Scham

Wir haben seit 2015 erst für seine Vorschule, dann für seinen Schulbesuch bezahlt. Er hatte gute Zeugnisse, ging offenbar sehr gern zum Unterricht. Doch im Mai 2018 erschien der Kleine nicht zum Schuljahresbeginn. Nachforschungen ergaben Schreckliches: Seine alleinerziehende Mutter war an Aids gestorben. Ganz allein. Ihren Sohn hat sie einige Tage vor ihrem Tod weggegeben. Ihre Erkrankung hatte man uns verschwiegen, da HIV in Nepal als Schande gilt. Sampanna von Dautari Nepal machte sich auf die Suche. Es dauerte drei Monate, bis er den Jungen in einem sehr schlecht geführten Waisenhaus fand. Zunächst behauptete man dort, keine Ahnung von der Geschichte des Kindes zu haben – und auch über keinerlei Unterlagen zu verfügen. Sie bestanden darauf, dass der Kleine bei ihnen bleibt.

Ein sicherer Ort

Sampanna ging mit ihm zu einem HIV-Test. Das Ergebnis: positiv. Diese Nachricht traf uns nicht unerwartet, aber hart! Doch danach wurde man in dem Waisenhaus deutlich kooperativer: Man händigte uns die Sterbeurkunde der Mutter aus und war hocherfreut, dass wir uns fortan um den Kleinen kümmern würden. Wir schafften es, ihn schnell in das staatliche Behandlungsprogramm aufnehmen zu lassen. Wir fanden in Nava Kiran, einer Einrichtung für HIV-Betroffene in der Nähe von Kathmandu, einen Platz für unser Sorgenkind. Ein Ort, an dem er sein Trauma verarbeiten kann und – mit unserer Unterstützung – gut versorgt wird. Mit Nava Kiran sind wir bereits seit 2017 verbunden: Wir ermöglichen etlichen Kindern, die dort leben, den Schulbesuch. Parbat Rana, der Leiter der Einrichtung, ist Gründungsmitglied bei Dautari Nepal.

Sampanna besucht „unseren Bub“ regelmäßig und auch Alice Hölder fährt bei jeder Nepal-Reise mindestens einmal nach Nava Kiran.


Furba wird operiert

Der kleine Furba Tamang kommt aus einer komplett abgelegenen Streusiedlung im Distrikt Okhaldhunga. Der Junge fiel unserem Kontaktmann Sanu, der beruflich in dem Ort zu tun hatte, auf: Sein Gesicht war fast zur Hälfte von einem großen, schwarzen Mal bedeckt. Das Auge darunter bereits zerstört.

Als Sanu uns von Fuba berichtete, beschlossen wir, ihn in Kathmandu behandeln zu lassen. Im Krankenhaus – einem Zentrum für Menschen mit Verbrennungen und Lippen-Kiefer-Gaumenspalte – wurde ihm im März 2018 Haut vom Hüftbereich in sein Gesicht transplantiert.

Unser Besuch – und ein neues Projekt

Wir konnten erreichen, dass die Ärzte auf ihr Honorar von 6.000 Euro verzichteten. Wir mussten nur das Bett bezahlen. Versorgt wird man in den meisten nepalesischen Krankenhäusern von der Familie. Furba musste nach seiner Entlassung noch regelmäßig zur Kontrolle in die Klinik und deshalb in der Stadt bleiben. Wir sind für die Unterbringung und Verpflegung der Familie aufgekommen und haben den kleinen Patienten nochmal in seinem Zimmer besucht. Im April 2018 konnte Furba zurück in sein Dorf. 2019 haben wir ihn dort besucht – und dabei auch seine Schule besichtigt und mit dem Direktor über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen. Die Aushilfslehrerinnen dieser Schule nahmen 2019 an unserem ersten Lehrertraining teil…

Bilder von Furba und aus Okhaldhunga