Bildung ist Zukunft

Viele Familien in Nepal sind zu arm, um ihre Kinder in die Schule zu schicken. Sie können ihnen keine Bücher, keine Hefte und Stifte, keine Schuluniformen kaufen. Mittlerweile ermöglicht Dautari mehreren Hundert Kindern den Schulbesuch. Denn nur wer lesen und schreiben kann, kann seine Zukunft gestalten.

Dabei konzentrieren wir uns auch auf Schulen in entlegenen Regionen. Wenn die Menschen dort keine Chancen bekommen, werden sie in der Stadt ihr Glück suchen, aber nur Armut und Elend vorfinden. Sie können uns helfen, das zu verhindern. Denn wenn wir ihren Kindern vor Ort Zugang zu Bildung ermöglichen, gibt es einen wichtigen Grund weniger, die Heimat zu verlassen.

Nachhaltigkeit als Ziel

Wir planen unser Budget so, dass wir alle Kinder unterstützen, bis sie ihren Schulabschluss haben. Leider liegt das nicht immer in unserer Hand: Manche Eltern ziehen mit ihren Kindern einfach weg, weil sie woanders Arbeit finden. Andere nehmen sie von der Schule, weil sie ihre Hilfe auf den Feldern brauchen. Und dann ist da noch das Problem der Mädchen: Sie werden vor allem in ländlichen Gegenden früh verheiratet. Der Schulbesuch „lohnt“ sich in den Augen der Eltern eher für Jungs. Unser Projekt-Partner von Dautari Nepal, Sampanna Sthapit, reist stets selbst an die Projekt-Orte, um den Eltern klarzumachen, wie wichtig Bildung ist – auch und vor allem für Mädchen.

Tiffin – die Schulspeisung

Viele Kinder in Nepal sind mangelernährt. Daher finanzieren wir an verschiedenen Schulen ein nahrhaftes Mittagessen, auf Nepalesisch Tiffin, für die bedürftigsten Schüler. Für viele ist es die einzige richtige Mahlzeit am Tag, für die Eltern eine Kostenersparnis, die sie dazu bringt, ihre Kinder weiterhin zur Schule zu schicken.

Verbesserung der Bildung

An vielen Schulen in Nepal unterrichten Aushilfslehrer. Sie weiterzubilden, bedeutet, die Qualität des Unterrichts maßgeblich zu verbessern: Weg vom reinen Auswendiglernen hin zum Mitdenken und Verstehen. Zudem bietet so ein Training die Möglichkeit, die Lehrer für Themen wie Geschlechter-Gerechtigkeit, Umweltschutz und ihre Rolle in der Gesellschaft zu sensibilisieren. Das können sie dann an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben.

Freude und Stolz

Deutsche Eltern würden staunen, wenn sie sehen könnten, wie viel es den Mädchen und Jungs in Nepal bedeutet, zur Schule gehen zu dürfen. Wann immer wir ein Projekt besuchen, wird uns bewusst: Das Glück in den Augen der Kinder ist jede Mühe wert.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige der Projekte vor, die wir mit der Unterstützung unserer Fördermitglieder und Spender verwirklichen können. Wenn Sie auch dazugehören wollen: Jeder Beitrag macht einen echten Unterschied.


Taplejung im Nordosten Nepals

Dieses Projekt führte Sampanna und Uttara von Dautari Nepal in den Nordosten Nepals. Eine lange Reise in eine entlegene Gegend. Es war das letzte Projekt, das wir vor der Corona-Krise durchführen konnten. Der über 3.500 km2 große Distrikt Taplejung im Himalaya grenzt an Tibet und Indien. In dieser dünn besiedelten Gegend leben die Menschen hauptsächlich von der Landwirtschaft. Aufgrund der schlechten Verkehrs-Anbindung haben sie aber wenig Chancen, ihre Produkte einigermaßen gewinnbringend zu verkaufen.

Chance auf Zukunft für 100 Kinder

Dautari Nepal erreichte im September 2019 die Anfrage, ob wir in dieser abgelegenen Region helfen können, Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Wir entschieden, je 25 ausgewählte Schüler an vier Schulen zu unterstützen. Ein lokaler Kontaktmann kümmerte sich um alles Nötige: Detail-Informationen über die Schulen, die nötigen Papiere, die es uns erlauben zu helfen. An der Zuverlässigkeit, mit der diese Papiere und Informationen zur Verfügung gestellt werden, kann man ablesen, ob das Projekt Zukunftschancen hat. Das ist uns wichtig, denn solche Projekte sind langfristig angelegt. Nur wenn diese Kinder bis zu ihrem Abschluss unterstützt werden, ist unsere Hilfe nachhaltig.

Die Verteilung der Hilfsgüter übernehmen Sampanna und Uttara, wann immer es machbar ist, selbst, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Bei einem feierlichen Programm Ende Februar 2020 wurden den Kindern aus zwei Orten ihre Schulsachen überreicht. Für die von den anderen zwei Schulen wäre der Fußmarsch zu weit gewesen.

Bilder von der Verteilung


Unser erstes Bildungsprojekt: Die Kinder von Khokana

Hier fing alles an. Noch lange vor der Vereinsgründung, wenige Wochen nach dem verheerenden Erdbeben im April 2015, sind wir in diesem kleinen Ort außerhalb Kathmandus aktiv geworden. Sampanna und sein Team haben dort Notunterkünfte für die Menschen, die ihre Häuser verloren hatten, gebaut. Dabei fielen ihnen auf den Straßen des Ortes einige traumatisierte Kinder auf. Nach Rücksprache mit dem Direktor der örtlichen Schule wurde klar: Sie hatten nicht nur mit den emotionalen Folgen der Naturkatastrophe zu kämpfen, sie hatten auch ihren Halt im Alltag, den Schulbesuch, verloren, da das Erdbeben ihren Eltern alles genommen hat. Bereits im Juni 2015 übernahmen wir die Kosten für die ersten zehn Kinder. Damals hat sich Alice Hölder geschworen, diese Mädchen und Jungen nicht im Stich zu lassen.

Fruchtbare Zusammenarbeit

In der Folge unterstützte sie mit privaten Spenden den Bau provisorischer Klassenzimmer und 2018 die Einrichtung eines Multimedia-Raums, der zeitgemäßes Lernen ermöglicht. Weiterhin schaffte sie es, die Gelder für den Wiederaufbau von zwei Wasserreservoirs in Khokana aufzutreiben. Für einen Ort, in dem es in den Häusern kein fließendes Wasser gibt, eine wichtige Maßnahme!

Die Verbindungen zu Khokana sind auch nach der Vereinsgründung eng. Seit 2018 finanziert Dautari an der örtlichen Schule eine tägliche Schulspeisung, das Tiffin. Im Jahr 2019 konnte unser Verein 40 Kindern den Schulbesuch ermöglichen. Und weiterhin gilt: Wir werden diese Mädchen und Jungen nicht im Stich lassen.

Bilder aus den Jahren 2015 und 2016

Die Jahre 2017 und 2018

Im Jahr 2019


Eine Schule im Oberen Dolpo

Das Obere Dolpo ist eine der höchstgelegenen permanent bewohnten Regionen Nepals, ja, der Welt. Es liegt jenseits der Himalaya-Kette und ist nur über Pässe erreichbar. Strom, Mobilfunk, Straßen oder gar Geschäfte gibt es hier nicht. Die Menschen leben von Landwirtschaft, Viehzucht und Tauschhandel. Und doch ist es wichtig, dass ihre Kinder zumindest eine gewisse Grundbildung bekommen. Denn auch sie wählen. Auch sie bestimmen die Geschicke ihres Landes. Und leider gehen viele von ihnen irgendwann weg aus ihrer Heimat, um zu arbeiten – teilweise in den Golfstaaten. Wenn sie nicht lesen, schreiben und rechnen können, werden sie (noch mehr) ausgebeutet.

Acht Tagesmärsche

Doch vielleicht bleiben sie auch, wenn sie eine Zukunft für sich und ihre Kinder sehen. Wenn sie ihre Waren (z.B. aus Yak-Wolle) gut verkaufen können – sprich: Verträge machen und verstehen können. Dazu wollten wir beitragen und haben deshalb 2019 eine Partnerschaft mit dem lokalen Verein „The Rising Ku“ geschlossen, der die Schule in dem Dorf Kugaon unterstützt. Kugaon liegt etwa acht Tagesmärsche von der nächsten Straße entfernt. Das Unterrichtsmaterial wird auf Yaks dorthin transportiert. Das haben wir finanziell unterstützt.

Zudem ist Dautari-Nepal-Mitglied Mukesh Kathiwada als Aushilfslehrer mit in das Dorf gegangen. Das war tapfer von ihm – und für uns ungemein wertvoll. Denn so konnten wir uns ein Bild davon machen, wie „The Rising Ku“ arbeitet: etwas unkoordiniert. Sobald es Corona wieder erlaubt, werden wir das Projekt weiter unterstützen, indem wir für eine Lehrkraft aufkommen – die wir mit auswählen und direkt bezahlen.

Bilder aus dem Oberen Dolpo


Weitere Bildungsprojekte

In den nächsten Wochen und Monaten werden wir Ihnen von unseren weiteren Bildungsprojekten erzählen. Von unserem Lehrertraining, den Schulen in Okhaldhunga, Salyan und Humsekot. Neben diesem Engagement unterstützen wir einige junge Menschen dabei, eine gute Ausbildung zu bekommen. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf Mädchen aus zum Teil schwierigsten Verhältnissen. Wir wollen, dass sie auf eigenen Beinen stehen und ihre Zukunft frei gestalten können.

Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, melden Sie sich bitte.